Was Kinder so sehen

Gestern morgen in der S-Bahn nach Altona. Es ist ziemlich voll, in meinem Waggon sitzt eine Gruppe Kindergartenkinder, sie kommen wohl aus Wedel und machen einen Ausflug in die große Stadt. Eine Erzieherin, eine junge blonde Frau, mütterlicher Typ, sitzt mir schräg gegenüber, unterhält sich mit den Kleinen. Sie weist auf interessante Sachen hin, die man draußen sehen kann, andere S-Bahn Züge, Baustellen, Bagger auf Baustellen, die Kinder gehen mehr oder weniger darauf ein. Dann sagt eine der Kleinen:

„Ich habe einen Zwerg gesehen!“

Die Erzieherin guckt erstaunt, entgegnet: „Ich nicht.“

Dann ein anderes Kind: „ Ich habe auch einen Zwerg gesehen!“

Erzieherin: „Aha..“

Kind 1: „Er hatte die Hosen runter!“

Kind 2: „Ja, er hatte die Hosen runter, und man konnte seinen weißen Popo sehen!“

Kind 1: „Ja, man konnte seinen weißen Popo sehen, hihi..“

Alle Kinder kichern, die Erzieherin zeigt wieder nach draußen: „Guckt mal, ob wir einen ICE sehen können!“

Ich schmunzele vor mich hin, denke mir, was Kinder doch für eine lebhafte Fantasie haben, schön ist das.

In Altona steige ich aus, der Kindergarten fährt weiter. Ich gehe die Treppe hoch, weiter Richtung Ausgang und was sehe ich da?

Ich habe einen Zwerg gesehen, und er hatte die Hosen runter, und man konnte seinen weißen Popo sehen:

Ein Werbeplakat für den neuen Animationsfilm „Gnomio und Julia“, hängt aus in allen S-Bahnhöfen, von wegen kindliche Fantasie, nackte Realität!


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