Vorige Woche ist meine Schwester Marianne gestorben. Einerseits bin sehr traurig andererseits aber auch froh, dass sie nun frei ist von ihrer langen quälenden Krankheit.
Wir waren gerade im Urlaub in Caorle, als ich von ihrem Tod erfuhr. Abends besichtigten wir die Basilika von Caorle. In katholischen Kirchen ist es üblich, dass in den Seitengängen vor Altären oder Muttergottesstatuen große Ständer stehen, wo man gegen eine kleine Spende Kerzen zum Gedenken an Verstorbene anzündet. Ich habe an Marianne gedacht und eine Kerze für sie angezündet, Gabi dann auch. Während Gabi die Fresken besichtigen wollte, habe ich mich in eine Bank mit Blick auf die Kerzen gesetzt. Ich musste dann auch an meine Mutter und meinen Vater denken und ein bisschen weinen. Ich war froh, dass es so dunkel war und ich meine Tränen einfach laufen lassen konnte.
Heute habe ich ein paar Zeilen geschrieben, sie kamen mir heute, weil jetzt der Beerdigungstermin feststeht und ich einige Sachen erledigen muss.
Für dich Marianne,
die so gerne gelacht und gesungen hat,
übervoll dein Herz
mit Liebe für die ganze Welt,
für dich leuchtet diese Kerze.
Für dich Marianne,
deren Geist vergiftet
von den Stimmen,
die alle Liebe und Leidenschaft
ins Teuflische verwünschten,
dir drohten, dich ans Kreuz zu bringen
dich in die Hölle zu zerren
für dich zünde ich diese Kerze an.
Für dich, meine große Schwester,
die du mich mit deinen Gespenstern,
manchmal auch
mit deiner überschäumenden Liebe
hilflos und ängstlich gemacht hast,
für dich leuchtet dieses Licht.
Für dich Marianne,
die du jetzt endlich
frei bist
von deinen Dämonen,
für dich leuchtet dieses Licht
in meinem Herzen.
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