Dass mein Haiku-Gedicht zum Selbermachen animiert hat, darüber freue ich mich sehr.

Vielleicht interessiert es euch, kurz etwas über den Ursprung und das Wesen des Haikus zu erfahren.

Das Haiku wird seit rund 1000 Jahren in Japan als Form des meditativen Schreibens gepflegt. Es steht in der Tradition des Zen-Buddhismus neben der Teezeremonie, dem Malen und der Gartenkunst. In den Ursprüngen geht es darum, in einfachen Worten ein Stimmungsbild der Einheit mit der Natur zu erfassen. Möglich wird dies, indem wir versuchen, die Natur, die Welt um uns herum und was dort geschieht mit den Augen eines Kindes zu sehen. Eines Kindes, das das, was es sieht und erfährt nicht bewertet und mit früheren Erfahrungen vermengt. Wenn wir das jetzt noch erzählen können, wie ein solches Kind es tun würde, ja dann sind wir schon auf dem Weg zum Zen-Meister.

Um ein Haiku zu schreiben, meditiere ich auf etwas, das ich z.B. in der Natur bei einem Spaziergang erlebt habe. Es geht dabei nicht um Spektakuläres, sondern in der Regel um banale Dinge, wie der Wind auf meiner Haut, ein singender Vogel, plätscherndes Wasser am Elbstrand usw. Dies beschreibe ich nun und ich versuche es möglichst einfach, auf das Wesentliche reduziert zu tun.

Mit der der strengen Form, die das Haiku vorschreibt, wird uns diese „kindliche“ Sichtweise erleichtert:

Vorgeschrieben ist eine Anzahl von ungefähr 17 Silben, die in drei Zeilen umgesetzt werden:

1. Zeile: 5 Silben
2. Zeile: 7 Silben
3. Zeile: 5 Silben

möglich ist auch:

1. Zeile: 5 Silben
2. Zeile: 5 Silben
3. Zeile: 7 Silben

Viel Spaß beim Haiku-Dichten!


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